Attalos I.

Büste Attalos’ I., um 200 v. Chr.
(Pergamonmuseum, Berlin)

Attalos I. (Soter, „Retter“) (griechisch ῎Ατταλος Áttalos; * 269 v. Chr.; † 197 v. Chr.[1]) herrschte über das hellenistische Reich von Pergamon in der heutigen Türkei von 241 v. Chr. bis 197 v. Chr. Er war der Neffe 2. Grades des Eumenes I.[2], wurde von diesem adoptiert und folgte ihm auf dem pergamenischen Thron nach. Er war der erste Herrscher der Dynastie der Attaliden, der den Königstitel annahm.

Attalos errang einen bedeutenden Sieg über die Galater, eine Gruppe keltischer Stämme, die um 280 v. Chr. aus Thrakien nach Kleinasien eingewandert waren und dort die umliegenden Gebiete plünderten oder Tribut einforderten. Als Folge dieses Sieges nahm Attalos den Titel eines Königs an und erhielt den Ehrennahmen „Soter“ („Retter“). Der Erfolg wurde mit einem Siegesdenkmal in Pergamon gefeiert, zu dem wahrscheinlich die berühmte Statue des Sterbenden Galliers gehörte.

Als Verbündeter der Römer spielte Attalos eine bedeutende Rolle im Ersten und Zweiten Makedonischen Krieg gegen Philipp V. Als fähiger General leitete er zahlreiche militärische Unternehmungen zur See in der gesamten Ägäis.

Attalos starb 197 an einem Schlaganfall, den er während einer Rede vor einer Versammlung in Böotien erlitt, im Alter von 72 Jahren und kurz vor Ende des Zweiten Makedonischen Krieges. Er hatte vier Söhne, von denen die beiden ältesten als Eumenes II. und Attalos II. nacheinander Könige von Pergamon wurden.

  1. Livius 33.21–22 schreibt, dass Attalus im Konsulatsjahr des Cornelius und Minucius (197 v. Chr.) im Alter von 72 Jahren und nach einer Regierungszeit von 44 Jahren starb, gestützt durch Polybios 18.41. Strabo 13.4.2 nennt 43 Jahre als Regierungszeit.
  2. Strabo 13.4.2 und Pausanias 1.8.1 bezeichnen ihn als Cousin des Eumenes; die neuere Forschung ist dagegen der Ansicht, dass die beiden antiken Autoren eine Generation übersprungen haben: Hansen S. 26.

From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by Nelliwinne